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Limes | 92 km – 1.300 hm

Eine Biketour von Sulzbach nach Mosbach

Mit 550 km Länge, 900 Wachposten, sowie 120 größere und kleinere Kastellplätze bildet der äußere obergermanisch-rätische Limes eines der eindrucksvollsten archäologischen Denkmäler Mitteleuropas. Im Sommer 2005 wurde dieses größte Bodendenkmal Mitteleuropas in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO eingetragen.

Grund genug für uns ein Teilstück dieses historischen Weges mit dem Bike abzufahren.

Hier die Streckenabschnitte

Sulzbach – Obernburg – Vielbrunn – Würzberg – Schlossau – Ober-Scheidental – Wagenschwend – Elztal – Neckarburken – Mosbach

Technische Tourdaten

Tourenlänge: etwa 92 Kilometer (ohne Rückfahrt)
Höhenunterschiede: Insgesamt etwa 1300 Hm.
Wegmarkierung: Weisses „L“. Der Limesweg-Abschnitt ist wirklich ein gut ausgeschilderter Wanderweg. Aber Achtung, ab & zu geht es direkt von einem Hauptweg in einen kleinen Pfad oder Trail, also immer Augen auf !

Ein paar Bilder vorab? 
Die Tourbeschreibung

Wir, das sind Jürgen, Martin, Jochen & ich treffen uns morgens um 7:00 Uhr in Sulzbach und biken auf dem Main-Radweg nach Obernburg, dem eigentlichen Startpunkt des Limesweges. Er ist mit einem weißen „L“ gekennzeichnet und über unseren Abschnitt sehr gut ausgeschildert. Es gibt allerdings ein paar Passagen die eine erweiterte Suche nach dem „L“ mit sich zieht…aber alles in allem top ausgeschildert. Unser Zielpunkt soll Mosbach sein…den dort befindet sich ein Bahnhof um die Rückreise zu garantierten. Wie mühsig das Heimkommen war, dazu später am Ende des Berichtes mehr.

Gleich in Obernburg (120 m.u.M) geht es eine Rampe steil bergauf, zum Glück teilweise auf Asphalt, in Richtung Obernburger Waldhaus. Auf breiten Schotterwegen immer weiter hinauf bis wir letztendlich eine Höhe von 350 Hm erreicht haben. Jetzt allmählich wechseln die Wege von Schotter in kleine Trails, dann wieder breitere Wanderwege und zurück zu Trails und bis auf eine Höhe von ca. 540 m.u.M.

Unser erstes mal, dass wir uns verfahren haben war in Vielbrunn. Durch eine sehr schnelle Abfahrt ins Dorf haben wir doch glatt das Wanderzeichen übersehen…da half nur eine Retoure und es ging den Berg wieder hinauf, den wir zuvor so rassend hinab sind. Der Limes verläuft eigentlich immer auf den Höhen des Odenwaldes zwischen 400-500 hm. Es ist kein ständiges „richtiges“ bergab & bergauf von Tal zu Berg – aber dennoch mit teilweise knackig kurzen Anstiegen gespickt. Irgendwoher müssen ja auch die 1200 hm der Tour kommen. Die Wegbeschaffenheit der Trails ist – milde ausgedrückt, sehr bescheiden. Durch den anhaltenden Regen der letzten Wochen sind tiefe Schlammlöcher entstanden, dadurch sind auch kaum Wanderer auf dem Limes unterwegs und die kleinen Trails sind teilweise total mit hohem Gras & Brombersträuchern zu gewachsen. Dem entsprechend sehen auch unsere Waden aus – verkratzt. Martins Hose hatte den Kampf mit den Stacheln der Hecken verloren und riss ein. Auch Kyrill, der Sturm vergangener Wochen, hat hier im Odenwald sein Unwesen getrieben. Teilweise waren die kleinen Trails nur zu Fuß und teilweise sogar mit tragbarem Bike zu überwinden ..aber auch das haben wir geschafft.

Auf dem Limes sind immer wieder Historische alte Bauwerke zu bewundern. Meist alte Festungsmauer, Reste von Aussicht- bzw. Wachtürmen. Mit Schautafeln werden Geschichte & Hintergrund der Bauwerke näher beschrieben..sie alle Durchzulesen fehlte uns natürlich die Zeit. Wir nutzen den ein oder anderen Wall um eine kleine Pause zwischendurch zu genießen.

Nach dem Motto – einer ist immer der Looser – war dieses mal Jürgen an der Reihe. Zuerst riss sein Schaltauge ab … wie viel Gewallt doch so ein kleiner Ast hat. Da ihm das schon häufiger passiert war hatte er zum Glück Ersatz dabei – sonst wäre die Tour für ihn hier zu Ende. Dann hakelte sein Schaltwerk und schlussendlich riss ihm eine Crack-Brother Pedale ab, sodass nur noch der Stift an der Kurbel zu sehen war – die Pedale selbst hing am Schuh… Mir ist das auch schon mal auf unserer Eselswegtour passiert, deswegen weiß ich was jetzt kommt: Pedale wieder in Stift stecken, einklicken und mit Druck nach innen weiter biken! Das Schmerzt zwar auf die Dauer im Kniegelenk – aber besser wie heim laufen ist das alle mal.

Das Wetter war heute genau richtig zum Biken, nicht zu kalt & nicht zu warm. Wenn ich mir überlege, wie oft es in den letzten Wochen geregnet hatte – man haben wir ein Glück – heute absolut KEIN Regen in Sicht. Die Trails & Wanderwege wechselten sich ab – je näher wir aber Richtung Mosbach kamen, desto weniger wurde der Trailanteil. Das war zwar für uns etwas enttäuschend, aber vielleicht sind wir in unserer Bikegegend auch schon sehr Trailverwöhnt. Ab und zu wurden uns kleine Hindernisse in den Weg gelegt die wir galant überkletterten, dann wieder genossen wir die tolle Aussicht auf saftige Wälder und Wiesen.

Kurz vor Ende der Tour kam noch mal ein kleiner aber toller Trail der sich durch den Wald schlängelt, mal eine kleines Matschloch mit sich nahm, viele rutschige Wurzelpassagen überwindet und mit Überquerung einer idyllischen Brücke über einen Bach endete, um dann kurz & knackig wieder auf einen Berg anzusteigen. Wir kamen nach einer rasanten Bergabfahrt in Neckarburken an um von dort aus auf dem Radweg nach Mosbach Hauptbahnhof zu biken. Jetzt kommen wir wieder an den Anfang dieser Tour-Beschreibung zurück. Geplant war die Zugfahrt nach Miltenberg und dann zurück nach Sulzbach.

Nach Studium der Fahrpläne und hoffen, dass sich der Streik hier nicht auswirkt mussten wir mit entsetzten feststellen, dass die Bahn für die ca. 40 km mehr als 2 Stunden benötigt: Mosbach – Seckach – Umsteigen in den Zug nach Walldürn – 40 min am Bahnhof im Zug warten – bis dieser 45 min. später in Miltenberg einfahren würde. „Badisch Sibierien“ – dieser Ausdruck wurde erneut wahr – Bahntechnisch schienen wir am Ende der Welt angekommen zu sein…

In Walldürn angekommen entschlossen Martin & Jochen, die restlichen 25 km nach Miltenberg und von dort die 30 km nach Sulzbach zurück zu biken. Jürgen & ich hatten keine Lust mehr, fuhren mit dem Zug nach Miltenberg und dann mit unseren Bikes die 30 km nach Sulzbach heim. Wir trafen uns mit unseren Familien in Großwallstadt um bei unserem Lieblings-Italiener noch bei Pizza, Nudeln & einem Grappa auf die gelungene Tour anzustoßen!

Schlusswort

Alles in allem eine schöne Biketour. Technisch hat sie keine großen Herausforderungen und die Höhenmeter im Verhältnis zur Länge sind auch nicht all zu schwer. Wir waren uns alle einig, der Vogesenweg macht zur Zeit für uns den Spitzenplatz in Sachen Biketouren, was aber absolut nicht heißen soll, dass der Limes eine Reise nicht wert wäre.

Ich möchte noch Jochens Fazit aufgreifen:
  • fahrtechnisch eher einfach
  • wenig Hm im Verhältnis zur Steckenlänge
  • Trails am Anfang sehr stachelig
  • technische Problemchen mit den Rädchen gibts immer wieder
  • ‚badisch Sibirien‘ hat seinen Namen nicht umsonst

Lade dir die GPS-Daten auf der Downloadseite herunter




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