Wer gut schmiert, fährt besser! Sofern man nicht das Schmieren der Felgen meint, trifft dieser Ausspruch voll ins Schwarze. Dabei braucht man jetzt aber nicht jeden Sonntag statt Biken das Fahrrad zu putzen, denn die Bikes sind relativ wartungsarm und pflegeleicht. Legt mann jedoch Wert auf ein makellose blitzendes und blinkendes Outfit, muss man natürlich Entsprechendes dafür tun. In der Regel genügt jedoch ein Mindestmass an Pflege, hier ein paar Tipps…
Die Kette
Nach dem Waschen ist das Ölen der kette Pflicht, da sie sonst ziemlich schnell Rost ansetzt. Nach Regenfahrten genauso. Dabei ist es nicht notwenig, dass die Kette von einem möglichst dicken Ölschlick umhüllt wird, denn das bringt mehr Nachteile als Vorteile: es bleibt wesentlich mehr Dreck daran kleben, das wiederum erhöht den Verschleiß. Und wenn die Kette herausspringt, muss man immer erst einen Dummen finden, der sie wieder auf Kettenblatt hievt – man will ja schließlich den Schmutz nicht an den Fingern haben (der geht so schlecht wieder weg). Ein dünner Ölfilm genügt, die Kette ölen, einmal durchschalten und dann die Kette mit einem Baumwolllappen abwischen. Es empfiehlt sich, in regelmäßigem Abständen die Kette zu reinigen. hierzu gibt es im Fachhandel spezielle Reinigungsgeräte. Wem diese zu teuer oder zu umständlich sind, greift einfach nach einer alten Zahnbürste und Waschbenzin. Auch damit sieht die Kette wieder fast wie neu aus.
Das Waschen
Die Tour war mal wieder die totale Schlammschlacht. Und jetzt mit dem Auto nach Hause. gelobt sind nun diejenigen, die einen Dach- oder Heckträger besitzen. Der Rest hat ganz schlechte Karten. Was liegt näher, als schnell bei der Tankstelle vorbeizuradel und mit dem Hochdruckreiniger den ganzen Matsch wegzupusten! Sollte man nicht tun. Es geht zwar schön schnell, doch die ganzen Lagerdichtungen halten dem hohen Wasserdruck nicht stand. Wasser dringt ein und wäscht das Fett heraus, was die Lebensdauer der wertvollen Parts beeinträchtigt. Deshalb lieber zu einem ganz normalen Wasserschlauch greifen und den Dreck mit einem weichen Strahl abwaschen. Dauert nur ein bisschen länger – aber die Lager danken es.
Die Schaltung
Hat man das Ölfläschchen schon mal in der Hand, kann man auch gleich die Schaltung damit ölen. Und zwar alle beweglichen Teile sowohl am hinteren Schaltkäfig als auch vorne am Umwerfer. Natürlich muss eine Schaltung auch einwandfrei justiert sein. Durch die Dehnung der Seilzüge verstellt sie sich immer wieder. Deshalb muss man sie in regelmäßigen Abständen neu einstellen. Dazu kann man entweder die Rändelmuttern am Bowdenzug verwenden oder die Einstellschrauben am Schaltkäfig und am Umwerfer.
Die Laufräder
Die Laufräder sind das Basiselement des Bikes. Ohne sie würde nichts laufen. Auch hier gibt es einiges zu beachten. Generell sollte nach oder besser vor der Tour die Speichenspannung überprüft werden. Lockere Speichen machen das Laufrad instabil, im Extremfall könnten sie auch einen Zusammenbruch des Laufrades verursachen, was in der Regel zu einem groben Sturz führen würde. Daher prüfen und gegebenenfalls spannen. Da man sich nun bereits in gebückter Haltung befinden, sollte man auch gleich die Felgenflanken auf übermäßigen Verschleiß hin untersuchen und im Zweifelsfall lieber austauschen. Auch hier hätte es fatale Folgen, würde man die Felge durchbremsen. Zuletzt wirft man noch einen Blick auf die Pneus. Dabei sollte man besonders auf Risse im Mantel achten, ebenso auf den Luftdruck sowie Laufflächenverschleiß.
Die Bremsen
Auch auf sie trifft das mit der Dehnung zu und zwar in einem noch viel stärkeren Maß, da hier die Kräfte wesentlich größer sind. Hinzu kommt, dass sich auch die Bremsbeläge abnutzen, so dass man die Bremsen wesentlich häufiger einstellen muss. Dazu verwendet man die Rändelmutter direkt am Bremsgriff. Ist diese Justiermöglichkeit voll ausgeschöpft, muss man direkt an der Bremse das Seil nachziehen. Dabei kann man gleich einen blick auf den Zustand der Bremsbeläge werfen. Diese sollte man immer im Auge behalten und im Falle eines Falles erneuern. Zeigen die Bremsen nicht mehr den richtigen biss – einfach das Laufrad ausbauen und mit einer Drahtbürste die Beläge ordentlich ausbürsten und aufrauen. Wirkt Wunder.
Die Federgabel
Federgabel gelten im allgemeinen als wartungsarm, was natürlich nicht gleichzusetzen ist mit wartungsfrei. Auch hier muss man ein gewisses Mindermass an Pflege ansetzten, um die dauerhafte Funktionstüchtigkeit zu erlangen. Dazu gehört, dass man die Gabel nach jeder Fahrt mit klarem Wasser und einem Schwamm von grobem Schmutz befreit. Auf gar keinen Fall sollte man hier den Dampfstrahler benutzen! Monatlich oder alle 40 Fahrstunden sollte man alle Bauteile auf Risse und Beschädigungen untersuchen und die Gleitteile fetten. Dabei nur lithiumfreies Fett verwenden. Einmal im Jahr sollte man die Führungsringe sowie die Abstreifringe erneuern (lassen). Generell sollte man jedoch die Bedienungsanleitung genau durchlesen, denn andere Hersteller – andere Wartungsintervalle!